Mainz, 14.08.2016 In der Vergangenheit wurden wiederholt die hohen Stickstoffoxid (NOx)-Belastungen in Mainz kritisiert. Stickstoffoxide entstehen hauptsächlich durch Verbrennungsvorgänge aller Art, dazu gehören auch die Verbrennung von Abfall und Klärschlamm sowie die Belastung von Verbrennungsmotoren, also der tägliche Straßenverkehr. Eine zu hohe NOx-Belastung kann deutliche gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen. Insbesondere Atemwegserkrankungen und Allergien können entstehen oder sich verschlechtern.
Die Bürgerinitiative, die sich gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage auf dem Gelände des Mainzer Klärwerks ausspricht, befürchtet nun, dass die Verbrennungsanlage die hohen NOx-Belastungen weiter verschlechtern wird. „Es ist mir völlig unverständlich, dass eine weitere Verbrennungsanlage gebaut werden soll, obwohl die NOx-Belastung in weiten Bereichen der Stadt Mainz weit über den Grenzwerten liegt“, so Ralf Gerz, Sprecher der Bürgerinitiative. In der geplanten Anlage soll die Hälfte des rheinland-pfälzischen Klärschlammaufkommens verbrannt werden. Der nasse Klärschlamm wird in LKWs zum Trocknen nach Mainz gebracht und schließlich verbrannt. „Dazu werden täglich mindestens 20 LKWs benötigt, die dann noch einmal zusätzlich giftiges NOx ausstoßen.“, befürchtet Gerz.
Die Bürgerinitiative hat in der Vergangenheit zahlreiche Alternativvorschläge zur Entsorgung des Klärschlamms unterbreitet. „Dadurch könnte eine wichtige NOX-Quelle zukünftig vermieden werden und die Gesundheit der Mainzer geschont werden. Leider fehlt in Mainz dazu der politische Wille. Und die zuständige grüne Umweltdezernentin nimmt dies billigend in Kauf“, stellt Gerz enttäuscht fest. Er fordert die Verantwortlichen ein weiteres Mal auf, die Planungen für die Klärschlammverbrennungsanlage zu stoppen, neu nachzudenken und der gesundheitlichen Fürsorgepflicht für die Mainzer Bürgerinnen und Bürger nachzukommen.
Verantwortlich:
Ralf Gerz
Tel. 0151-70 555 701